Panorama

Neues Buskonzept für die Region Zofingen/Reiden

21.5.2025

Der Regionalverband Zofingenregio hat gemeinsam mit dem Departement Bau, Verkehr und Umwelt des Kantons Aargau und dem Verkehrsverbund Luzern (VVL) eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die das öV-Angebot in der Region überprüft und weiterentwickelt. Ein Ziel der Studie ist es, innerhalb der urbanen Struktur Zofingen – Oftringen – Aarburg – Rothrist zukünftig ein Busangebot mit einem dichten Takt zu ermöglichen. Das aus der Studie abgeleitete „Buskonzept Zofingen/Reiden“ enthält mehrere Vorschläge, die bereits auf den Fahrplanwechsel im Dezember 2025 umgesetzt werden sollen. Ab 23. Mai 2025 werden diese zur Mitwirkung im Rahmen der ordentlichen Fahrplanvernehmlassung bei den Kantonen Aargau und Luzern publiziert.

 

Ausbau des Busnetzes erhöht Erreichbarkeit

 

„Die Studie und das Buskonzept Zofingen/Reiden sind eine Massnahme aus dem 2024 gemeinsam mit unseren Mitgliedsgemeinden beschlossenen regionalen Entwicklungskonzept“, erklärt Tobias Vogel, Regionalplaner Zofingenregio. Das Entwicklungskonzept hat unter anderem das Ziel, eine zukunftsträchtige Infrastruktur in der Region sicherzustellen. „Vor allem die Strassenkapazität stösst heute – insbesondere auf der Achse Zofingen – Oftringen – Aarburg – Olten – an ihre Grenzen“, erklärt Tobias Vogel. Dadurch nehme die Erreichbarkeit der Zentren ab, und die Standortattraktivität leide.

 

Ergänzend zum Schienennetz könne ein Ausbau des Busnetzes die Erreichbarkeit innerhalb der Region verbessern, sind die Auftraggeber der Studie überzeugt. Das heutige Busnetz ist auf die Bahnhöfe ausgerichtet und wurde letztmals 2004 überprüft und angepasst. „Es besteht grosses Potenzial, es so zu ergänzen, dass die verschiedenen Quartiere, Arbeitsgebiete und Zentren besser untereinander erreichbar sind“, so Vogel. Wie das am besten umgesetzt werden kann, haben die drei auftraggebenden Stellen gemeinsam mit einem externen Planungsbüro und einer Begleitgruppe ausgearbeitet.

 

Der Begleitgruppe gehören sowohl Gemeinderäte von Zofingenregio-Gemeinden an als auch Vertretende der Transportunternehmen „Aargau Verkehr AG“ (AVA) und „Busbetriebe Olten Gösgen Gäu AG“ (BOGG) sowie des Kantons Solothurn. Die beiden Transportunternehmen wurden aktiv in die Konzeptentwicklung eingebunden. „Wir stehen hinter dem neuen Buskonzept und begrüssen den geplanten Ausbau als wichtigen Schritt für die Region Zofingen und ihre Einwohnerinnen und Einwohner", erklärt Marco Bachmann, Betriebsleiter des Busbetriebs Zofingen der AVA.

 

Änderungsvorschläge auf nächsten Fahrplanwechsel

 

Einige vorgeschlagene Massnahmen sollen bereits auf den nächsten Fahrplanwechsel im Dezember 2025 umgesetzt werden. Zum Beispiel sollen auf den Buslinien 608 und 609 die Fahrzeiten ausgedehnt werden und die Buslinie 608 soll von St. Urban wieder direkt nach Zofingen fahren. „Dies trägt zu einer höheren Fahrplan-Stabilität bei, sodass das System zwischen Reiden und Zofingen entspannt werden kann“, erklärt Thomas Schemm, Angebotsplaner VVL. Damit können die Anschlüsse sowohl in Reiden als auch in Zofingen wieder stabil angeboten werden und die Fahrgäste müssen in Reiden nicht umsteigen.

 

Für die Buslinien 601 zwischen Altachen – Zofingen – Aarburg-Oftringen und 603 zwischen Zofingen und Rothrist sowie 604 Zofingen – Strengelbach – Brittnau-Wikon und 606 Zofingen – Vordemwald – Rothrist schlägt das Projektteam eine Verlängerung der Fahrzeit vor, damit die Busse auch hier zukünftig pünktlicher verkehren und die Anschlüsse an die Züge funktionieren.

Dies hat zur Folge, dass die Linie 603 immer am Bahnhof Rothrist wendet und nicht mehr bis Oberwil geführt wird. Dafür werden die Haltestellen Grüebli, Brunnhalde, Weier und Oberwil durch zusätzliche Kurse der Linie 612 Rothrist – Glashütten bedient.

 

Zudem soll in den nächsten Jahren die Linie 508 der BOGG bis in das Gewerbe- und Industriegebiet der neuen Wiggertalstrasse verlängert werden. „Damit setzen wir ein klares Zeichen für eine nachhaltige und zukunftsgerichtete Mobilität. Die bessere Erschliessung des Gewerbe- und Industriegebiets stärkt den Wirtschaftsstandort und ermöglicht klimafreundliche Wege zur Arbeit. Gemeinsam mit der AVA schaffen wir ein vernetztes öV-Angebot, das die Region spürbar voranbringt“, erklärt Roman Fischer, Direktor BOGG.

 

Fahrplanvernehmlassung ab 23. Mai 2025 und Mitwirkung zum Buskonzept im Sommer 2025

 

„Bereits mit dem letzten Fahrplanwechsel im Dezember 2024 wurde das Busangebot im Raum Zofingen, insbesondere am Abend und Wochenende, verbessert. Die nun vorliegenden Massnahmen knüpfen an diese Angebotsausbauten an. Wir sind überzeugt, dass damit ein attraktives und vor allem auch stabiles Angebot vorliegt und erwarten, dass es von der Bevölkerung auch ausgiebig genutzt wird“, meint Hans Ruedi Rihs, Leiter der Sektion öffentlicher Verkehr des Kantons Aargau, und Marco Bachmann von der AVA ergänzt: „Das Fahrplanjahr 2025 bietet eine gute Gelegenheit, weitere Verbesserungen zu prüfen und das Angebot noch attraktiver zu gestalten.» Aargau Verkehr plane parallel dazu die schrittweise Umstellung auf Elektrobusse. Erste Fahrzeuge sollen ab Ende 2026 in Zofingen verkehren.

 

Die auf den Fahrplanwechsel im Dezember 2025 vorgeschlagenen kurzfristigen Massnahmen zur Stabilisierung der Fahrpläne auf den Linien 601, 603, 604, 606, 608, 609 und 612 sind Gegenstand der Fahrplanvernehmlassung, die vom 23. Mai bis am 9. Juni stattfindet. Die Bevölkerung ist zur Mitwirkung eingeladen (Kommentar zum Fahrplanentwurf | öv-info.ch).