Panorama

zofingenregio mit Pionier-Projekt: Regionale Energieplanung steht

5.3.2021

Das seit 2016 vom Regionalverband zofingenregio geführte und zu einem Grossteil auch finanzierte Projekt Regionale Energieplanung steht unmittelbar vor dem Abschluss: Bis Ende Januar 2021 haben alle beteiligten Gemeinden und Werke der Region Zofingen ihre Zustimmung zur Schlussfassung des Berichts zur Regionalen Energieplanung gegeben. Sie ist eine der ersten in der Schweiz. 

 

Mit den positiven Rückmeldungen aller Beteiligten zur Regionalen Energieplanung geht ein fast fünfjähriges Projekt zu Ende, das der Regionalverband zofingenregio im Oktober 2016 mit einer Kick-off-Sitzung mit den Akteuren – Gemeinden, Energieversorger und Kantone – startete. In der Region zofingenregio befassen sich unterschiedliche Firmen, Organisationen und Institutionen mit der Verteilung und teilweise auch mit der Produktion von Energie (Wärme, Elektrizität und Gas). Eine Zusammenarbeit und Koordination fand nur begrenzt statt; teilweise bestanden auch Interessenskonflikte. Das soll nun grundlegend anders werden.

 

Nach einer Bestandsaufnahme wurde im Laufe der vergangenen Jahre nicht nur eine räumliche Energieplanung für die Region Zofingen erarbeitet, sondern auch eine gemeinsame Strategie für die Energieversorgung mit klar bezeichneten Massnahmen. Ein erster Meilenstein wurde im Frühling 2017 erreicht: In einem ersten Entwurf wurde der Ist-Zustand erhoben sowie eine Bedarfs- und Potenzialanalyse für die Region und die beteiligten Gemeinden erstellt. Als Ziel wurde formuliert, die Versorgungssicherheit für die wachsende Bevölkerung ökonomisch und ökologisch sinnvoll zu gewährleisten. Grosses Potenzial wurde bei Einsparungen durch Energieeffizienz – vor allem bei Gebäuden – und bei der besseren Ausschöpfung von regionalen Ressourcen an erneuerbaren Energien gesehen. 

 

Projekt war einige Zeit sistiert

Ende 2017 wurde das Projekt sistiert, um die Klärung der Zukunft der Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) des Gemeindeverbands «Entsorgung Region Zofingen» (erzo) abzuwarten. Inzwischen steht fest, dass die KVA zwar stillgelegt wird, aber weiterhin Wärme erzeugt werden soll. Nachdem die KVA-Zukunft geklärt und sowohl die Führung der erzo als auch die 2018 teilweise neu besetzten Gemeindebehörden konsolidiert waren, wurden die Arbeiten an der regionalen Energieplanung in der zweiten Jahreshälfte 2019 wieder aufgenommen. 

 

«Inzwischen hatte jedoch der Bund seine Energieziele neu definiert», erzählt Hans-Ruedi Hottiger, Präsident des Regionalverbands zofingenregio. Da übergeordnete Strategien auf Ebene von Bund und Kantonen wichtige Grundlagen für die Energieplanung der Region bilden, war rasch klar, dass die im Jahr 2017 vorgeschlagene Vision und die entsprechenden Leitsätze der regionalen Energieplanung von zofingenregio vor dem Hintergrund der verschärften Energieziele des Bundes nun zu wenig ambitioniert waren. Im Verlauf des Jahres 2019 wurde daher dieser Teil der Energieplanung in einem erneut partizipativen Prozess überarbeitet, und die quantitativen Energieziele wurden ambitionierter formuliert: Die Energieversorgung mit Strom und Wärme in der Region Zofingen soll bis 2050 zu 100 Prozent erneuerbar und Co2-neutral erfolgen. Zudem wurde eine gemeinsame Strategie formuliert, die Synergien nutzt, eine höhere Energieeffizienz erreicht und die Nutzung und Produktion von erneuerbaren Energien in der Region erhöht. 

 

Startschuss für Umsetzung der Massnahmen

In einem letzten Schritt haben sich nun alle beteiligten Akteure dazu verpflichtet, sich für die Umsetzung der vereinbarten Ziele einzusetzen. Dabei stellt das Bekenntnis der Beteiligten zu den Zielen der regionalen Energieplanung zwar einerseits einen Abschluss dar; andererseits gibt es den Startschuss für die Umsetzung der vereinbarten Massnahmen und die Fortführung der Zusammenarbeit aller Akteure im Themenbereich Energie. Das Schlussdokument der regionalen Energieplanung wird den Gemeinden und Werken zur Verfügung gestellt, damit die Ergebnisse in zukünftigen kommunalen und unternehmerischen Planungen einfliessen können. «Ein wichtiges Ziel ist es zum Beispiel, im Laufe dieses Jahres die Koordinations-Plattform «Langfristige Wärmeversorgung unteres Wiggertal» zu etablieren», erklärt Hottiger. Der Regionalverband zofingenregio werde diese Arbeiten in den nächsten Monaten initiieren.

 

Leider liessen es die Umstände derzeit nicht zu, den Projektabschluss angemessen und gemeinsam zu zelebrieren, bedauert der zuständige Regionalplaner von zofingenregio, Tobias Vogel. Die finale Fassung der regionalen Energieplanung solle deshalb erst im Sommer 2021 an einer Veranstaltung von den Gemeindevorstehenden, den Gemeindeschreibern und -schreiberinnen sowie von Repräsentanten der Werke unterzeichnet werden. Bereits heute sind der Schlussbericht und weitere Unterlagen auf der Webseite des Regionalverbands zofingenregio unter www.zofingenregio.ch/regionalplanung_konzepte abrufbar.