Panorama

Wasserversorgung wird überregional langfristig gesichert

zofingenregio engagiert sich in einem neuen Projekt gemeinsam mit weiteren regionalen und kantonalen Planungsträgern dafür, dass die Wasserversorgung entlang der Wigger und der kleinen Emme langfristig gesichert wird

5.9.2019

Die Bevölkerung in der Schweiz wächst – und somit der Bedarf an Wasser. Gleichzeitig wurde in manchen Gemeinden in den vergangenen trockenen Sommern das Wasser knapp, während andere genügend hatten. Mehrere regionale und kantonale Planungsträger engagieren sich nun, um die Wasserversorgung der Gemeinden in den Einzugsgebieten der Wigger und der kleinen Emme langfristig zu sichern. Eine erste Informationsveranstaltung für die Vorstände der jeweiligen Wasserversorgungen sowie die Brunnenmeister und Gemeinderäte der betroffenen Gemeinden fand im Reidner Restaurant Sonne statt.

 

„Wasser hält sich nicht an Grenzen – weder an die der Gemeinden, noch an die des Kantons“, hielt Hans-Ruedi Hottiger, Präsident des Regionalverbands zofingenregio, in seiner Begrüssung fest. Deshalb sei eine fachliche Zusammenarbeit zum wichtigen Thema Wasser über institutionelle Grenzen hinaus nötig. Vor allem die wasserknappen Sommermonate der vergangenen Jahre haben die Notwendigkeit verdeutlicht, bestehende und zukünftige Infrastrukturen wie Wasserreservoires und -leitungen im Verbund zu planen, sodass alle davon profitieren und sich gegenseitig aushelfen können. 

 

Gemeinde- und kantonsübergreifendes Projekt

 

Hauptziel des gemeinde- und kantonsübergreifenden Projekts „Regionale Wasserversorgungsplanung Wigger“ sei es, die Wasserversorgung von 28 in fünf so genannte Zellen eingeteilte Gemeinden langfristig, gemeinsam und möglichst verbindlich zu sichern, erklärte Guido Roos, Geschäftsführer des federführenden regionalen Entwicklungsträgers Region Luzern West. „Durch die Beteiligung mehrerer regionaler Entwicklungsträger, Regionalplanungsverbände und kantonaler Dienststellen können Synergien optimal genutzt werden.“ Dabei müssen die verschiedenen raumplanerischen Rahmenbedingungen in den Kantonen Luzern und Aargau beachtet werden. Bei der Startveranstaltung ging es darum, Grundsatzfragen zu klären, Einigkeit bezüglich des Handlungsbedarfs  und des weiteren Vorgehens herzustellen und Anliegen der Gemeinden aufzunehmen.

 

Handlungsbedarf wurde eruiert

 

Der Handlungsbedarf in den einzelnen Zellen wurde durch die Erarbeitung von technischen Konzepten eruiert, erläuterten Paul Marbach, Geschäftsführer StWZ Energie AG und des Grundwasserverbands Wiggertal, und Michael Kurmann vom Ingenieurbüro TAGMAR AG. Diese technischen Konzepte zeigen langfristige Optimierungspotenziale für die Wasserversorgungen und mögliche Synergien bei der Wasserbeschaffung und -speicherung auf, benennen technisch sinnvolle Zusammenschlüsse und quantifizieren Schnittstellen bei Abgabe und Bezug von Trinkwasser. Sicher ist: „In allen bisher untersuchten Zellen liegen Potenziale zur Optimierung vor, die mit spezifischen Massnahmen regional bzw. überkommunal koordiniert werden könnten“, so Kurmann, der die Anwesenden gemeinsam mit Paul Marbach über den bereits feststehenden Handlungsbedarf in den einzelnen Zellen informierte. 

 

Veralteter regionaler Wasserversorgungsplan wird neu erarbeitet

 

In enger Zusammenarbeit mit den Gemeinden und Wasserversorgern werden im weiteren Verlauf des Projekts die erarbeiteten technischen Konzepte in einen neuen regionalen Teilrichtplan „Wasserversorgung“ oder neue vertragliche Lösungen einfliessen. Dieser ersetzt den in die Jahre gekommenen regionalen Teilrichtplan „Wasserversorgung“ von 1999 und stellt zukünftig die Grundlage für die Umsetzung auf kommunaler Ebene dar. 

 

Am Projekt „Regionale Wasserversorgungsplanung Wigger“ sind neben den beiden luzernischen regionalen Entwicklungsträgern Region Luzern West und Region Sursee-Mittelland sowie dem aargauisch-luzernischen Regionalplanungsverband zofingenregio auch der Grundwasserverband Wiggertal sowie die Dienststellen Raum und Wirtschaft (rawi) sowie Umwelt und Energie (uwe) des Kantons Luzern beteiligt. Der Abschluss des Projekts ist für das Jahr 2022 vorgesehen.